PRESSEINFORMATION: „We wire the World“
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GUTMANN ALUMINIUM DRAHT ist nicht vom Verkauf der Gutmann GmbH betroffen.
GAD „We wire the World“
WEISSENBURG - Die Gutmann Aluminium Draht GmbH (GAD) in Weißenburg gehört zu den führenden deutschen Anbietern gezogener Alu-Runddrähte, Alu-Rundstangen und Alu-Profilstangen. Die Produkte sind in vielen Abmessungen, Längen und Legierungen verfügbar und werden unter anderem in der Automobil-, Medizin- und Verbindungstechnik, im Elektro- und Maschinenbau oder der Lebensmittelindustrie verwendet. Das Motto des Unternehmens: „We wire the World.“ (in etwa: wir verdrahten die Welt)
Weil GAD ein grundständiges fränkisches Unternehmen ist, das von Hermann Gutmann (1907–1987) gegründet wurde, hat auch GAD das typisch fränkische Understatement in den Genen, weshalb man in der Öffentlichkeit nicht groß damit Hausieren geht, wie hoch spezialisiert man in dem Weißenburger Werk verschiedenste Produkte aus Aluminium herstellt.
Seitdem die Hermann Gutmann Stiftung im Jahr 2022 die 49-Prozent-Anteile der Gutmann AG übernommen hat, ist die Stiftung alleinige Inhaberin der GAD GmbH. Der jüngste Verkauf der Gutmann GmbH in der Nürnberger Straße an die Corialis Gruppe hat deshalb auch keinerlei Auswirkungen auf das Unternehmen, wurde bei einem Pressetermin mit der Geschäftsleitung betont.
100 Prozent eigentümergeführt
„Wir sind seit 2022 hundertprozentig eigentümergeführt über die Stiftung“, sagt Thomas Merten. Diesen Satz musste er in der letzten Zeit so oder so ähnlich selbst langjährigen Kunden und Geschäftspartnern sagen, weil er mehrmals auf den Verkauf der Gutmann GmbH und dessen Folgen angesprochen wurde. Schließlich wüssten selbst viele Weißenburger noch nicht, dass die Gutmann GmbH und Gutmann Aluminium Draht wieder zwei komplett eigenständige Unternehmen sind – auch wenn beide einst von Hermann Gutmann gegründet wurden. Der Weißenburger Unternehmer und Ehrenbürger ist deshalb auch im GAD-Werk Am Sand allgegenwärtig. Die Büste des Unternehmers begrüßt jeden Besucher und Kunden auf einem Sockel ruhend im Foyer.
Um künftig Verwechslungen besser zu vermeiden, soll neben GAD auch der neue Name „Gutmann Wire Company“ eingeführt werden. Die entsprechende Domain für die Internetseite ist bereits gesichert. Für die Zukunft ist GAD bestens aufgestellt, sind Merten, Marketing- und Vertriebschef Max Reichard und Produktionsleiter Fabian Danzer gleichermaßen überzeugt und haben für das Unternehmen die „Wachstumsstrategie 2032“ ausgerufen. Unter dem Strich bedeutet das, dass das rund 140 Mitarbeiter zählende Unternehmen weiter wachsen will. „Wir wollen weiter investieren und auch neue Stellen schaffen“, führt Merten weiter aus und betont, dass in dem Weißenburger Werk „alles, was hier steht, bezahlt ist“.
Internes Wachstum
Erstmals findet das Wachstum noch firmenintern statt. „Wir kaufen uns noch eine neue Fertigungstechnologie für rund drei Millionen Euro, die gerade noch in die Halle reinpasst“, erklärt Merten. Und wenn es weiterhin so gut läuft und sich ein neues Projekt realisieren lasse, müsse man dann auch noch räumlich expandieren. Das dafür benötigte Grundstück habe sich die Firma Gutmann Aluminium Draht bereits gesichert.
Während andere Firmen, die nur von einer Branche abhängig sind, sich Sorgen machen müssen, wenn die jeweilige Branche hustet, ist GAD in Weißenburg relativ breit aufgestellt. Die Firma beliefert Betriebe im Verkehrs- und Automotive-Sektor, ist bei Großfahrzeugen, die über 100 Tonnen wiegen, genauso gut aufgestellt, wie im Luftfahrtsektor oder bei Schienenfahrzeugen.
Ein Produkt, das fast jeder regelmäßig in die Hand nimmt, ist der Aluminiumclip, der bei Teebeuteln verschiedenster Marken zum Einsatz kommt und meist „Made in Weißenburg“ ist. Und auch die eine oder andere Wursthülle oder Lebensmittel in Schläuchen werden mit dem Aluclip verschlossen, der mit einem patentierten und lebensmittelechten Speziallack überzogen ist. Um diesen Clip in hoher Qualität herzustellen, sei viel Know-how nötig, erklärt Merten. Die Maschinen, die in Weißenburg stehen, wurden speziell für GAD entwickelt und angepasst.
Die neueste Erfindung bei GAD ist allerdings keine riesige Maschine aus Stahl, sondern eine aus Bits und Bytes. Auch das Drahtwerk setzt inzwischen auf Künstliche Intelligenz (KI) und hat sich von der Firma Blogbrain GmbH für seine speziellen Anforderungen eine KI entwickeln lassen, die so ähnlich wie Chat GPT funktioniert und auf den schönen Namen „Frag Hermann!“ hört.
„Frag Hermann!“ ist zum einen eine Wissensdatenbank für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet „knowledge basiert“, erklärt Reichard und schiebt nach: „Wissen ist bekanntlich Macht.“ Und so kann jeder Mitarbeitende in dem Unternehmen die KI, die nach dem Firmengründer benannt ist, um Rat fragen oder sich auch bei bestimmten Tätigkeiten helfen lassen. „Für mich ist das wie ein persönlicher Assistent, der mir unter anderem bei der Erstellung einer Power-Point-Präsentation hilft“, nennt Merten ein Beispiel. „Frag Hermann!“ könne aber auch jeden Termin, der in dem Unternehmen stattfindet, dokumentieren. Auf die neueste Erfindung, die vieles erleichtert, ist man bei GAD schon ein
wenig stolz. „Wir sind bei dem Thema KI in der Region die Vorreiter“, ist Reichard überzeugt.
Selbstgeführtes Unternehmen
Trotz aller Innovation hält das Unternehmen weiterhin an der Firmenphilosophie fest, die der frühere Geschäftsführer Paul Habbel maßgeblich mitgeprägt hat. „Das Prinzip der Selbstführung wird bei uns weiter gelebt“, sagt Merten. Die Selbstführung der Mitarbeitenden sei nach wie vor der Kernwert und biete viele Freiheiten. So dürfen die Mitarbeiter beispielsweise im Team selbst entscheiden, in welcher Schicht sie arbeiten und geben auch die Bestellungen für Material und weiteres selbst auf. Schichtführer sucht man bei GAD aus diesem Grund vergeblich, die Mitarbeiter arbeiten eigenständig – selbstführend eben. Die Folge seien eine hohe Identifikation mit dem Unternehmen und eine hohe Zufriedenheit.
MARKUS STEINER

Quelle: Weißenburger Tagblatt 25.01.2025